Psychoonkologie München: Beratung und Psychotherapie

WAS IST PSYCHOONKOLOGIE?

Psychoonkologische Beratung und Therapie verstehen sich als unterstützendes Angebot, den persönlichen Weg im Umgang mit einer Krebserkrankung zu finden. Der Zugang zu individuellen Ressourcen soll dabei gestärkt werden. Die Begleitung ist meist auf die Verbesserung von Krankheitsbewältigung und Lebensqualität ausgerichtet.

In der psychoonkologischen Therapie finden alle Themen Platz, welche im Rahmen der Erkrankung und ihrer Behandlung auftreten können. Häufig geht es um eine Orientierung in der veränderten Lebenssituation, dem Umgang mit Belastungen durch Operationen, Chemo- oder Strahlentherapie oder auch existenzielle Fragen.

Neben dem psychotherapeutischen Gespräch können auch imaginative Verfahren und Entspannungstechniken zur Anwendung kommen.

Das Behandlungs- und Beratungsangebot richtet sich nicht nur an Patienten, sondern auch an deren Angehörige. Die Diagnose „Krebs“ betrifft letztlich das gesamte Umfeld und hat Auswirkungen auch auf Partner, Familie, Freunde sowie das soziale Umfeld.

Der Mythos der Krebspersönlichkeit

Lange Zeit glaubte man in der Psychosomatischen Medizin, einen Persönlichkeitstyp ausfindig gemacht zu haben, der das Entstehen einer Krebserkrankung begünstigen würde. Diese Auffassung gilt zwischenzeitlich als überholt. Man ist eher zur Überzeugung gelangt, dass mit der früher als Typ-C bezeichneten Persönlichkeit („Typus Carcinomatosus“) die Auswirkungen der Krebsdiagnose beschrieben wurden, aber keine Prädisposition, die zu einer Krankheitsanfälligkeit führt.

Dennoch spielt die Psyche einen wesentlichen Anteil in der Bewältigung einer Erkrankung: es hat sich beispielsweise gezeigt, dass die aktive Krankheitsbewältigung positivere Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen hat als eine passiv-resignative Krankheitsverarbeitung. Dennoch sind jegliche Pauschalisierungen mit Vorsicht zu bewerten.

Wann ist eine psychoonkologische Behandlung sinnvoll?

Scheuen Sie sich nicht, Kontakt zu einem Psychoonkologen aufzunehmen. Gerade wenn Ängste oder Depressionen die Lebensqualität beeinträchtigen, kann eine Beratung oder auch begleitende, therapeutische Unterstützung sinnvoll sein. Manche haben Angst, einen Psychoonkologen aufzusuchen, weil sie fürchten, damit als „psychisch krank“ abgestempelt zu sein. Doch das ist ein Irrtum: die psychoonkologische Unterstützung von Krebspatienten gehört immer mehr zum Alltag einer optimalen Krebstherapie und ist integraler Bestandteil der Behandlung.

Psychoonkologische Behandlungsformen

Uns ist eine individuelle Betreuung wichtig: gemeinsam mit Ihrem Therapeuten erarbeiten Sie die zentralen Fragestellungen und Lösungsmöglichkeiten für die Belastungen und Probleme, die im Laufe Ihrer Tumorerkrankung entstanden sind.

Dennoch gibt es einige Methoden, die mit großer Wahrscheinlich in Ihre Behandlung integriert werden, weil sich diese bei vielen Patienten als sinnvoll und wirksam erwiesen haben:

  • Entspannungsmethoden wie das Autogene Training oder die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson können helfen, Unruhe und innere Spannungszustände zu reduzieren
  • Imaginationsübungen und Hypnotherapie kann helfen, zu innerem Ausgleich zu kommen und Kraft in persönlichen Ressourcen zu tanken
  • Kognitive Therapie kann helfen, negative Gedanken konstruktiv zu hinterfragen und eine optimistischere Sicht auf die Zukunft zu gewinnen
  • Verhaltenstherapeutische Methoden können bei der Bewältigung von Ängsten helfen
  • Soziale Kompetenzübungen können unterstützen, um sich im medizinischen Dschungel behaupten und als „kompetenter Patient“ in einen partnerschaftlichen Dialog mit Ihrem Arzt zu treten
  • Paar- und Familiengespräche können helfen, gegenseitige Verletzungen, aber auch übertriebenes Schonverhalten zu korrigieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen